13. November 2004: Kruska-Debüt auf dem "Betze"

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(aus den Ruhr Nachrichten vom 15. November 2004)

von Jens Lukas

Fußball: Beim 0:1 des BVB/Wörns: Sensationell gespielt/Fünftjüngster Bundesliga-Spieler

„Alle schreiben Marc-André, aber ich heiße nur Marc!“ Am Samstag schnürte der Castrop- Rauxeler Marc Kruska in Kaiserslautern für Borussia Dortmund zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz die Fußballschuhe. Der 17-Jährige wurde in der 43. Spielminute für den verletzten Deutsch-Iren Patrick Kohlmann eingewechselt.

Von BVB-Trainer Bert van Marwijk bekam Kruska noch ein aufmunterndes „Hau rein!“ mit auf den Weg. Co- Trainer Dick Voorn gab dem Nachwuchs-Kicker noch schnell die letzten Anweisungen für seine Position im linken defensiven Mittelfeld - und dann ging es ab aufs Feld.

„Beim Aufwärmen war ich noch sehr nervös; aber als ich dann den Pulli ausgezogen habe, war das alles verflogen“, blickt Kruska zurück, „Tomas Rosicky und Sebastian Kehl kamen direkt zu mir und haben mir gesagt, dass ich einfach so wie im Training spielen solle.“

„Alle schreiben Marc-André, aber ich heiße nur Marc!“
(Marc Kruska)

Spätestens Mitte der zweiten Halbzeit hatten seine zehn Mitspieler endgültig Vertrauen zu ihm gefasst: „Den kann man auf jeden Fall immer anspielen.“ Der junge Castrop-Rauxeler trat auf dem Kaiserslauterner „Betzenberg“ selbstbewusst auf. Die Belege: Ein Foul gegen Marco Engelhardt. Seine direkten Gegenspieler Thomas Riedel (Kruska: „Der hat sich ziemlich zurückgehalten!“) und der eingewechselte Selim Teber („Der ist nur groß!“) sahen „kein Land“.

Beim Elfmeter, der zum 0:1 (71.) führte, stand Kruska dem Schützen Zandi am nächsten, um sich in einen möglichen Nachschuss zu werfen. Ein großes Lob erntete Kruska von Kapitän Christian Wörns: „Kruska hat wirklich sensationell gespielt!“ Nur BVB-Keeper Roman Weidenfeller (2) schnitt an diesem Tage besser ab: Von einer großen deutschen Sonntagszeitung bekam Kruska die Note 3. Das klingt wie ein Ritterschlag für den jungen Mann, der das Trikot mit der Nummer 22 (Größe L) von Marcio Amoroso übernommen hatte. Mit der brasilianischen „Diva“ hat Kruska allerdings wenig gemeinsames. Er ist nämlich trotz seines sportlichen Erfolges und der Einsätze in der deutschen U 17-Nationalmannschaft „mit beiden Beinen auf dem (Rauxeler) Boden geblieben“.

Samstags in Kaiserslautern: Einen Klaps gibt BVB-Trainer Bert van Marwijk seinem Nachwuchsspieler Marc Kruska mit auf den Weg in die Fußball-Bundesliga (links). Sonntags in Rauxel: Kruska an seiner alten Wirkungsstätte, dem Sportplatz des VfR Rauxel an der Vördestraße. RN-Foto/Repro: Lukas

Samstag morgens beobachtet er die Spiele seines Stammclubs VfR Rauxel: „Es macht Spaß, den Kleinen in meinem alten Verein zuzuschauen.“ Selbstdisziplin und ein „gutes Auge“ für schnelle Pässe sind nach eigener Aussage die Qualitäten des Europastädters. Seitdem er vor fünf Jahren von Rauxel nach Dortmund wechselte, arbeitet Kruska intensiv an seinem Traum von der Bundesliga. Der jetzt in Erfüllung ging. Großen Anteil daran räumt er seinen Eltern, Silvia und Uwe Kruska, ein: „Die haben mich sehr unterstützt und überall hingefahren.“

„Es macht Spaß, den Kleinen in meinem alten Verein zuzuschauen.“
(Marc Kruska)

Nur vier Akteure waren jünger bei ihrem Debüt in der 1. Liga als Kruska (17 Jahre, 4 Monate und 14 Tage): Torwart Jürgen Friedl (Eintracht Frankfurt/17 Jahre und 26 Tage), Ibrahim Tanko (Dortmund/ 17 Jahre, 1 Monat, 30 Tage), Kruskas Mitspieler Christian Wörns (17 Jahre, 3 Monate, 30 Tage) sowie Nürnbergs Christian Wück (17 Jahre, 4 Monate, 11 Tage).

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