24. Februar 1997: BV Wacker Castrop und BW Obercastrop heiraten

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Von Jörg Laumann

Die Fusion des BV Wacker Castrop mit BW Obercastrop war keine Liebesheirat

Der SV Wacker Obercastrop hat sich als fester Bestandteil der Fußball-Bezirksliga etabliert. Doch der Verein in seiner heutigen Form ist noch recht jung: Vor 20 Jahren, am 24. Februar 1997, berichteten die Ruhr Nachrichten über die Jahreshauptversammlung des damaligen BV Wacker Castrop, die die Fusion mit Blau-Weiß Obercastrop befürwortete.

Es war die bis heute letzte Vereinsfusion im Castrop-Rauxeler Fußball. Zwei Mal war das Vorhaben von Wacker Castrop und BW Obercastrop zuvor erfolglos diskutiert worden. Doch beim dritten Mal im Frühjahr 1997 sollte alles gut gehen: 59 der 68 anwesenden Wacker-Mitglieder stimmten bei der Versammlung im Haus Henze, über die am 24. Februar berichtet wurde, für die Fusion.

Weichen gestellt

Da die Obercastroper bereits ihre Zustimmung signalisiert hatten, war die Bahn frei. "Die Weichen sind gestellt: Wacker und BW Obercastrop heiraten im April", lautete die Schlagzeile. Es sollte gar noch schneller gehen. Am Karfreitag, 28. März, ging die Gründungsversammlung mit 106 Mitgliedern der beiden Vorgänger-Vereine in der Gaststätte Alt Obercastrop über die Bühne.

Der neue SV Wacker Obercastrop hatte zunächst sein Domizil am Stadtgarten: mit einem Ascheplatz und einem Vereinsheim, der einem Hangar ähnelte. Foto Archiv

Am Ende der über dreistündigen Sitzung standen der neue Name "SV Wacker Obercastrop 29/65 e.V.", die Vereinsfarben blau-weiß und ein neues Führungsgremium. Zum ersten Vorsitzenden wurde der bisherige BWO-Vereinschef, Wilhelm Krumtünger, gekürt. "Es war keine Liebesheirat, sondern eine Vernunftehe zur Sicherung des Obercastroper Fußballs", ist sein Kommentar überliefert.

Frank Figur, der den BV Wacker als einer der Vorsitzenden in die Fusion führte, sagte am Donnerstag: "Zwei Vereine in einem kleinen Stadtteil. Das machte keinen Sinn. Wenn ich beim Fleischer nach einer Spende für den Verein gefragt hatte, hieß es: Die von BW Obercastrop waren schon da. Dann blieb für uns nicht viel übrig."

Bei der Hallenstadtmeisterschaft 1996 sei die Fusions-Idee geboren worden, so Figur: "Willi Krumtünger und ich haben es während des Turniers besprochen. Er hat sich im neuen Club um das Vereinsleben gekümmert, meine Aufgabe war das Sportliche."

SV Wacker Castrop fusioniert mit BW Obercastrop

SV Wacker Castrop fusioniert mit BW Obercastrop

Vor 20 Jahren stellten die Mitglieder des BV Wacker Castrop mit ihrem Vorsitzenden Dieter Heermann (links) die Weichen für die Fusion mit BW Obercastrop. Das Bild in der Mitte zeigt eine Szene der entscheidenden Versammlung. Trainer Volker Krumtünger (rechts) übernahm in der folgenden Saison die 1. Mannschaft des Fusionsvereins. Fotos Orwat/Goldhahn/Kopshoff - Montage Zielonka

Neun Jahre lang blieb der 2012 verstorbene Krumtünger im Amt. Während dieser Zeit zogen die Obercastroper vom vormaligen Wacker-Sportplatz an der Schillerstraße mit dem grünen Hangar als Clubheim in die Erin-Kampfbahn um. Wo sie auch heute noch ihre Spiele und ihr Training veranstalten.

Krumtüngers Nachfolger wurde Frank Figur. Auch weitere Männer der ersten Stunde des neuen SV Wacker blieben dem Verein verbunden. Dieter Heermann, der letzte Vorsitzende von Wacker Castrop, bekleidete noch bis 2010 Vorstandsämter. Theo Schürhoff ist bis heute Geschäftsführer. Erst bei der Jahreshauptversammlung am Samstag, 25. Februar, übergibt er sein Amt an Jürgen Hahn.

Vier Senioren-Teams

In sportlicher Hinsicht kam der neue Verein solide, aber nicht spektakulär in die Gänge: Wacker startete mit vier Senioren-Mannschaften in die Saison 1997/98. Die erste Mannschaft, die den Platz des bisherigen BV Wacker Castrop in der Kreisliga A übernahm, wurde von Volker Krumtünger (zuvor BWO) betreut. Der Trainer brachte vier BWO-Spieler in die ehemalige Wacker-Mannschaft ein, hinzu kamen die externen Neuzugänge Frank Schneider und der Drittliga-erfahrene Karsten Gowik, der später als Wacker-Trainer fungierte .

"Eine gute Rolle im oberen Tabellendrittel", traute Volker Krumtünger dem Team laut der damaligen Saisonvorschau in den Ruhr Nachrichten zu. Am Ende der Spielzeit stand der siebte Platz. Der Durchbruch nach oben sollte Obercastrop erst 2006 unter Trainer Uwe Esser gelingen. Seitdem hat sich das Team in der Bezirksliga behauptet.

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