29. April 1981: Hauschild köpft das 1:0 gegen Schalke 04

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Vor 35 Jahren, am 29. April 1981, berichteten die Ruhr Nachrichten über das Ablösespiel für Wolfram Wuttke zwischen dem damaligen Fußball-Bezirksligisten SG Castrop und dem Bundesligisten FC Schalke 04.

Letztlich hatten die Gelsenkirchener Profi-Kicker vor 700 Zuschauern im Stadion an der Bahnhofstraße mit 7:1 (4:1) die Nase vorn – im strömenden Regen. Kurios war, dass der Akteur, um den es eigentlich in dieser Begegnung ging, gar nicht dabei war.
(aus den Ruhr Nachrichten vom 29. April 2016)

Wolfram Wuttke hatte zum Zeitpunkt des Spiels erneut den Verein gewechselt und war bereits bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Die Castroper Amateure sorgten gegen Schalke zu Beginn für eine faustdicke Überraschung. Sie gingen in der vierten Minute mit 1:0 in Führung. Der aufgerückte SG-Libero Dieter Hauschild hatte per Kopfball getroffen, nachdem Dieter Beleijew einen Eckball vom Tor weg Richtung Elfmeterpunkt geschlagen hatte. Dieter Beleijew erinnert sich und sagt: „Das war ein echter Bundesliga-Kopfball, der Dieter Hauschild da gelungen ist.“

Der heute 64-jährige Torschütze selbst schildert die Szene so: „Vor mir ist Schalkes Kapitän Manfred Drexler hochgesprungen. Da ich viel Anlauf nehmen konnte, habe ich ihn übersprungen und den Ball unter die Latte gesetzt.“ Für ihn selbst sei die Partie danach gut gelaufen, betont Hauschild: „Die Szene mit dem Tor hat mir so viel Auftrieb gegeben, dass danach alles passte – trotz der Gegentore.“ Das 1:1 kassierten die Castrop-Rauxeler gar bereits im Gegenzug. Danach trugen sich Harald Kügler (2), Detlev Szymanek, Drexler und Norbert Elgert in die Torschützenliste ein.

Auch gegen den flinken Matthäus

Nach der Auswechslung des Schalke-Keepers Peter Sandhofe aus Datteln stand bei den Königsblauen Feldspieler Bernd Thiele zwischen den Pfosten – und unterhielt die Zuschauer mit seinen Ausflügen bis weit in die Castroper Spielhälfte hinein. Dieter Beleijew berichtet: „Dieses Spiel war eines der beiden besten in meiner Laufbahn. Das andere war, als ich für Obercastrop gespielt habe und wir in einem Turnier gegen den damaligen Verbandsligisten Lütgendortmund 2:0 gewonnen haben.“

Beleijew schwärmt noch heute von den Duellen, die sich die damalige Castrop-Rauxeler Stadtauswahl mit Bundesliga-Mannschaften mit Zuschauerzahlen zwischen 2500 und 5000 an der Bahnhofstraße lieferte. „Das beste Spiel haben wir dabei beim 2:2 gegen Fortuna Köln abgeliefert“, erinnert er sich, „gegen Borussia Dortmund gab es mit 0:6 etwas auf die Mütze. Beim 2:7 gegen Borussia Gladbach hat Lothar Matthäus nach dem verschossenen Elfmeter im DFB-Pokalfinale gegen Bayern vor seinem Wechsel nach München noch gegen uns gespielt. Er hatte solch einen Antritt auf den ersten Metern – beim Hinterherlaufen dachte ich, ich stehe. So schnell war er.“

5000 Mark für Wuttke-Transfer

Bereits fünf Jahre vor dem beschriebenen „Ablösespiel“ war Wolfram Wuttke für 5000 Mark von der SG Castrop zum FC Schalke 04 gewechselt. Der Transfer Wuttkes nach Mönchengladbach soll den Schalkern Ende 1980 rund 950.000 Mark eingebracht haben.

Nachwuchs-Trainer von Wolfram Wuttke bei den C- und D-Junioren der SG Castrop war Norbert Witczak gewesen. Dieser berichtete nach Wuttkes Tod im März 2015: „Von den 5000 Mark Ablöse, die der Jugendabteilung zustanden, habe ich bis heute nichts gesehen.“ Nach seinem Wechsel habe er Wuttke aus den Augen verloren, sagt aber mit Stolz: „Ich muss ihm offenbar etwas mitgegeben haben. Nur wenige Monate später hat Wuttke für die Schüler-Nationalmannschaft vor 60.000 Zuschauern in Wembley das Siegtor geschossen.“

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