1. September 1981: Arminia Ickern hat Schalkes Profis als Gäste

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Den ehemaligen Nationalmannschafts-Torwart Norbert Nigbur (linke Bildhälfte, oben) konnten die Autogrammjäger im September 1981 in der Kampfbahn „Habichthorst“ nach seiner Unterschrift fragen. Theo Büker (rechts Bildhälfte) am Ball setzte sich beim S

Den ehemaligen Nationalmannschafts-Torwart Norbert Nigbur (linke Bildhälfte, oben) konnten die Autogrammjäger im September 1981 in der Kampfbahn „Habichthorst“ nach seiner Unterschrift fragen. Theo Büker (rechts Bildhälfte) am Ball setzte sich beim Schalker Auftritt unter anderem gegen den Ickerner Reiner Klages (2.v.r.) durch .

Von Jörg Laumann und Jens Lukas

Der damalige Arminen-Vorsitzende Karl Sabra erinnert sich noch an die Begegnung mit den Schalkern, die Tradition hatte. Schon Mitte der 1970er Jahren hatten die Ickerner die Königsblauen per Brief eingeladen und zumeist positive Antwort erhalten. Sabra berichtet: „Ich habe den Schalker Vorstand stets daran erinnert, dass wir 1965 für Klaus Fichtel meiner Meinung nach zuwenig Ablösesumme bekommen haben. Das hat gezogen.“

Vier Szymanek-Tore

Fichtel war nicht der einzige Ickerner, der den Sprung in den Schalker Bundesliga-Kader geschafft hatte. Auch Thomas „Bully“ Siewert spielte für die Gelsenkirchener – auch an besagtem 2. September 1981. Er sah aus nächster Nähe, wie Teamkamerad Detlev Szymanek den Ickernern als Alleinunterhalter vier Tore einschenkte.

Die vom Ex-Schalker Klaus Senger trainierten Castrop-Rauxeler trafen auf einen recht prominenten Gegner. Das war ihnen vertraglich zugesichert, sagt Karl Sabra: „Die Schalker bekamen eine Garantiesumme von uns. Dazu mussten sie allerdings mit 90 Prozent ihres Profi-Kaders anreisen.“ So kam es, dass der ehemalige Nationalmannschafts-Torwart Norbert Nigbur zwischen den Pfosten stand. Gespielt wurde nicht auf dem Ascheplatz der Glückauf-Kampfbahn an der Recklinghauser Straße, sondern auf dem Rasenplatz beim VfB Habinghorst – und endete mit einem 5:0 für die Profis.

Sabra berichtet: „Unsere Spieler haben sich jedes Jahr aufs neue sehr gefreut, einen echten Fußball-Star vor die Flinte zu bekommen. Und für die Vereinskasse ist auch einiges hängengeblieben.“

Beim Verkauf hatten die Arminen damals gemeinsame Sache mit dem VfB Habinghorst gemacht, in dessen „Kampfbahn Habichthorst“ gespielt wurde. 965 Zuschauer säumten das Spielfeld. Einer von diesen sah die Leistung der Schalker kritisch und sagte laut dem damaligen Zeitungsbericht: „Wenn die Landesliga-Vereine so spielen wie heute die Schalker, würden sie in der Presse zerrissen.“

Einige Monate zuvor, im November 1980, hatten sich noch 2000 Zuschauer das Duell der Arminen mit dem Bundesligisten angeschaut. Die Begegnung griff auch eine große deutsche Tageszeitung auf – und titelte: „Mitleid! Ickerns Amateure schenken Schalke Geld“ – und berichtete von 8000 Mark Einnahmen. Die volle Summe bekam der Bundesliga-Club, der Millionen-Schulden angehäuft hatte, damals gespendet.

Geld im Bus verteilt

Die Arminen hielten bei ihrer 2:3 (1:1)-Niederlage gut mit den Gelsenkirchenern mit, die wenige Monate später in die 2. Liga abstiegen. Für die Ickerner Tore sorgten „Bimbo“ Hahn zum 1:1 (45.) sowie Willi Siewert gar zum zwischenzeitlichen 2:1 (67.). „Mit gutem Stellungsspiel und seinen Paraden“ – so schrieben die Ruhr Nachrichten damals – zog Harald Trexler zwischen den Ickerner Pfosten den Profi-Fußballern den Zahn.

Zudem gab es ein Familientreffen auf dem Platz: Thomas Siewert, der von Ickern nach Schalke gewechselt war, stand ab der 62. Minute seinen Brüdern Bernd und Willi Siewert gegenüber.

Karl Sabra hatte im Jahr dieses Benefizspiels eine Pause vom Vorstandsamt eingelegt. Er erinnert sich dennoch. Die Profis machten sich direkt nach Abpfiff aus dem Staub, so Sabra: „Die Schalker Verantwortlichen haben ihren Anteil der Einnahmen direkt als Hartgeld mitgenommen und im Mannschaftsbus verteilt.“

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