Hartmut Huhse - „Vize" und Pokalsieger in nur vier Tagen

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Hartmut Huse im Schalker Trikot. Foto www.s04.de

Artikel aus den Ruhr Nachrichten Castrop-Rauxel vom 10. Juli 1993 in der Serie "Castrop-Rauxeler im Profifußball"


Welcher junge Fußballer träumt nicht von einer Karriere im bezahlten Fußball. Nur wenige Kicker schafften den Sprung ins Profi-Lager, darunter einige aus Castrop-Rauxel. Jene, die in der Europastadt ihr Fußball-Einmaleins erlernten und dann in Profiteams spielten, werden die RN in den nächsten Wochen in einer Serie vorstellen. Heute: Hartmut Huhse.
Von Mirko Kuhn
Niemand konnte ahnen, dass aus dem achtjährigen Knaben ein „bunter Hund" wird, als sich im Jahre 1960 Hartmut Huhse beim SC Arminia Ickern anmeldete, um das Fußballhandwerk zu erlernen. 19 Jahre Fußball in Deutschland, ein Jahr in den USA und knapp neun in der Schweiz - aus dem „Grünschnabel" ist ein „bunter Hund" geworden, der durch seine Fußball-Karriere weit herumgekommen ist.
Aus seiner reichhaltigen Erfahrung kann Huhse noch heute Tips geben, von denen beispielsweise seine bislang von ihm gecoachten Teams und sein 19-jähriger Sohn, Bezirksligakicker beim BV Lendringsen, profitieren: „Als ich zu Lehrgängen eingeladen wurde, fuhren meine Freunde in den Urlaub. Aber wenn man wirklich will, muss man mit diesen Entbehrungen leben."

Diese schienen in der Karriere des jetzt 40-jährigen ehemaligen Verteidigers anfangs schnell vergessen: „Mein erstes Jahr in Schalke war eine Bombensaison." Gerade aus der S04-Jugend in den Bundesliga-Kader übernommen, feierte Huhse als Stammspieler schon die ersten Erfolge: Vizemeisterschaft und Pokalsieg innerhalb von vier Tagen. Auch sein erstes Bundesliga-Tor ist ihm noch in Erinnerung: „Ein 16-m-Schuss beim 6:2-Sieg gegen Köln, damals noch in der Glückauf-Kampfbahn." Es sollte in 113 Bundesliga-Partien und vier Jahren für Schalke das einzige bleiben.

Erfolgreicher war er bei seiner zweiten Profi-Station, bei RW Essen, wo er in 61 Spielen an der Hafenstraße gleich viermal traf. Zwei Jahre nach dem Zweitliga-Abstieg von RWE zog es Huhse im Jahr 1979 allerdings in die National American Soccer League, wo er gegen Franz Beckenbauer und Gerd Müller spielte: „Ich brach mir nach einer Saison den Arm, mein Vertrag bei den Rochester Lancers wurde nicht verlängert." So wechselte er anschließend in die französischsprachige Schweiz, spielte dort beim Zweitligisten FC Fribourg, fungierte danach bei einem unter klassigen Team als Trainer und hat sich ganz nebenher mit einer Ausbildung zum Kaufmann noch eine berufliche Existenz aufgebaut.

Denn auch wenn Huhse, der jetzt in Menden lebt, im Rückblick nach eigenen Angaben zu früh zu sehr auf die Karte Fußball gesetzt hat, so resümiert er insgesamt: „Es war eine schöne Zeit, ich würde keinem davon abraten.“

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