19. August 1966: Hartmut Huhse traf auf Lattek und Hoeneß

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Es war nur eine kleine Meldung, mit der die Ruhr Nachrichten heute vor 50 Jahren, am 19. August 1966, über die Berufung von zwei jungen Castrop-Rauxeler Fußballern zu einem DFB-Lehrgang auf Verbandsebene berichteten. Für einen von ihnen war es aber der Beginn einer großen Laufbahn: Hartmut Huhse schaffte als Erwachsener den Sprung in die 1. Bundesliga und absolvierte dort 174 Partien für den FC Schalke 04 und Rot-Weiß Essen.

(aus den Ruhr Nachrichten vom 19. August 2016)

Foto: Werner Otto/Montage: Zielonka

Es war nur eine kleine Meldung, mit der die Ruhr Nachrichten heute vor 50 Jahren, am 19. August 1966, über die Berufung von zwei jungen Castrop-Rauxeler Fußballern zu einem DFB-Lehrgang auf Verbandsebene berichteten. Für einen von ihnen war es aber der Beginn einer großen Laufbahn: Hartmut Huhse schaffte als Erwachsener den Sprung in die 1. Bundesliga und absolvierte dort 174 Partien für den FC Schalke 04 und Rot-Weiß Essen.

In jenem August vor 50 Jahren legte der damals unmittelbar vor seinem 14. Geburtstag stehende Hartmut Huhse einen der Grundsteine für seine Karriere. Am 20. und 21. August 1966 fand in der Sportschule in Kamen-Kaiserau ein Sichtungslehrgang des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für talentierte B-Junioren-Fußballer aus dem Verband Westfalen statt.

Debüt für DFB-Auswahl

„Wir wussten damals natürlich, was bei solchen Lehrgängen auf dem Spiel stand“, erinnert sich der heute 63-jährige Hartmut Huhse, „aber wir haben uns darüber keinen Kopf gemacht.“

Neben Huhse, der seinerzeit für den SC Arminia Ickern aktiv war, reiste laut dem damaligen Zeitungsbericht auch Bernhard Detlev von der SG Castrop mit zum Lehrgang. Während über Detlevs weiteren Werdegang nichts bekannt ist, steht fest, dass Huhse seine Chance genutzt hat. Nicht einmal ein Jahr später, im April 1967, lief der Armine erstmals für die Schüler-Nationalmannschaft des DFB auf, in der – unter der Regie von Trainer Udo Lattek – zahlreiche namhafte Altersgenossen aktiv waren, darunter Michael Sziedat (später Profi bei Hertha BSC) und ein junger Mann von der TSG Ulm namens Uli Hoeneß. „Er war damals unser Kapitän,“ sagt Huhse über den späteren Profi und Funktionär des FC Bayern München, dem er in den 1970er Jahren in der 1. Bundesliga auf dem Rasen gegenüberstand.

1971 begann Huhses Zeit als Erstliga-Profi beim FC Schalke 04, für den der Verteidiger insgesamt 113 Spiele im Oberhaus absolvierte. Anschließend stand er in 61 Erstliga- und 57 Zweitliga-Partien für RW Essen auf dem Platz. Später folgte unter anderem ein Engagement in den USA, bei den Rochester Lancers.

Huhses fußballerische Laufbahn hatte 1960 bei der Arminia im Castrop-Rauxeler Ortsteil Ickern begonnen, wo der gebürtige Greifswalder auch aufgewachsen ist. „Wir haben damals in den Aapwiesen gewohnt“, berichtet er. „Als Kinder haben wir die ganze Zeit draußen gepölt, und irgendwann hat sich daraus dann auch der Kontakt zum Verein ergeben.“

U19-Trainer in Lünen

Verbindungen zu ehemaligen sportlichen Weggefährten aus der Kinder- und Jugendzeit in Ickern gebe es heute kaum noch, sagt Huhse. Mit Bruno Gil, dem Vater des heutigen A-Junioren-Trainers der Arminia, Stephan Gil, stehe er aber noch in Verbindung, berichtet Huhse. Nicht zuletzt hat der 63-Jährige auch einen familiären Bezug zu Europastadt. „In Castrop-Rauxel bin ich noch sehr oft, weil meine Schwester nach wie vor dort lebt.“

Huhse, der nach seiner Profifußball-Karriere eine berufliche Laufbahn im kaufmännischen Bereich eingeschlagen hat, ist mittlerweile in Lünen ansässig. Dort hat er auch seine aktuelle sportliche Heimat gefunden: Seit der vergangenen Saison ist er als Trainer für die U19 des Lüner SV verantwortlich. Insgesamt sind es bereits 15 Jahre, in denen sich der einstige Jugend-Nationalspieler als Coach im Nachwuchs-Bereich engagiert. „Für mich ist das ein guter Ausgleich“, kommentiert Hartmut Huhse, „es ist immer wieder eine schöne Sache, wenn ich den Jungs im Training etwas vermitteln kann.“

von Jörg Laumann

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