Jahresrückblick 2007

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Die Fußballer des VfB Habinghorst stiegen in die Landesliga auf. Die A-Junioren der Spvg Schwerin griffen gleich die ersten Chance beim Schopfe - und machten ihren Durchmarsch von der Kreisliga über die Bezirks- und Landesliga bis in die Westfalenliga perfekt.

Keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt der Castrop-Rauxeler Jahresrückblick 2007

(Quelle: Ruhr Nachrichten)

A wie Augen zu und durch: Das hatten wohl die wenigsten Korfball-Freunde erwartet und noch weniger befürchtet. Schließlich galt es für die deutsche Korfball-Nationalmannschaft die Schmach von 2003, mit dem achten und letzten Platz bei der A-WM, wettzumachen. Eine scheinbar leichte Aufgabe, vier Jahre nach der Blamage von Rotterdam. Doch es kam schlimmer: Ein einziger Korb bei der 12:13-Niederlage gegen Russland schlug der Equipe des Trainergespanns Thorsten Cramer und Thomas Kupka die Tür zu unter die ersten Acht bei der Weltmeisterschaft in Prag. Voller Mut setzten die deutschen Übungsleiter den neunten Platz als neues Ziel. Doch auch daraus wurde nichts. Letztlich musste die Mannschaft Indiens herhalten, um den Deutschen zumindest den elften Platz zu sichern. Dennoch heimste die deutsche Mannschaft das Lob der Fachwelt ein - ob ihres modernen Korfballspiels. Weshalb die WM 2007 nicht so endete wie die WM 2003: Cramer und Kupka wollen weiter machen beim Aufbau einer neuen, modernen Korfball spielenden Nationalmannschaft.

B wie Bejing: So ist der chinesische Name für die Hauptstadt Peking, wo im Jahr 2008 die nächsten Olympischen Spiele stattfinden. Die dortige, neu gebaute Olympia-Regattastrecke wurde im August, während der Junioren-Weltmeisterschaften zur Medaillengrube für die Nachwuchsruderer des RV Rauxel. Der ohnehin Erfolgs verwöhnte Club von der Wartburginsel, der immerhin Eckhard Schultz als Olympiasieger von 1988 in seinen Reihen weiß, sammelte in der chinesischen Hauptstadt Gold und Silber: Jannis Augustin wurde Junioren-Weltmeister im Achter des Deutschen Ruderverbandes (DRV). Silber ging an Magdalena Jakschik, ebenfalls im deutschen Achter. Nach ihrer Rückkehr wurden die beiden RVR-Ruderer im großen Rahmen auf der Wartburginsel ausgezeichnet. Die Anerkennung war groß, auch wenn der RV Rauxel gerade im Juniorenbereich bei Junioren-Weltmeisterschaften schon die eine oder andere Medaille gewonnen hat.

C wie Chance: Die A-Junioren der Spvg Schwerin griffen gleich die ersten Chance beim Schopfe - und machten ihren Durchmarsch von der Kreisliga über die Bezirks- und Landesliga bis in die Westfalenliga perfekt. Damit spielen die ältesten Nachwuchs-Kicker vom Grafweg inzwischen so hochklassig wie nie zuvor. Während sie sich inzwischen aber an die unteren Tabellenregionen gewöhnen müssen, streben die aus der Westfalenliga abgestiegenen „blau-gelben“ B-Junioren gleich den direkten wiederaufstieg an. Novum in der Saison 2007/08, Schwerin spielt mit gleich vier Mannschaften in den überkreislichen Ligen: mit den A-Junioren, den C-Junioren so wie inzwischen mit zwei B-Junioren-Teams. Die zweite B-Junioren-Vertretung schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga.

Habinghorst steigt in die Landesliga auf

2007 stieg der VfB Habinghorst in die Landesliga auf

2007 stieg der VfB Habinghorst in die Landesliga auf

Bild eines Jahres mit dem Castrop-Rauxeler Fußball-Höhepunkt 2007. Im Mai brachte der VfB Habinghorst in Huckarde vorzeitig den Gewinn des Bezirksliga-Titels unter Dach und Fach. Nach 20 Jahren Abstinenz kehrten die jubelnden VfB-Kicker und ihre Fans in die Landesliga zurück. Das letzte heimische Vertreter in dieser Liga verabschiedete sich dort vor 14 Jahren, die Spvg Schwerin.

D wie Donnerwetter: Spieler in der Fußball-Bundesliga hat Castrop-Rauxel bekanntermaßen doch schon einige hervor gebracht. Und dennoch war der 5. Oktober ein besonderer Tag für die heimische Kicker-Szene, wartete doch Borussia Dortmund mit einer Aufstellung auf, die es in dieser Art wohl nur ganz selten in der Geschichte des deutschen Fußball-Oberhauses überhaupt gegeben hat: zwei Spieler in der Startelf, die aus der Jugendabteilung eines kleines Clubs hervor gegangen sind und dort sogar in frühesten Jahren gemeinsam gespielt haben. Neben Marc Kruska (20) ließen die Schwarzgelben beim 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum auch Christoper Nöthe (19) erstmals von Beginn an stürmen. Der etatmäßige Stürmer der Dortmunder Regionalliga-Mannschaft hatte kurz zuvor mit zwei Toren bei einem Freundschaftsschaftsspiel des BVB in Polen auf sich aufmerksam gemacht.

E wie Einzelkämpfer: Das Leichtathletik-Talent Sven Pietsch vom TuS Ickern hat einen beschwerlichen Weg eingeschlagen, um seinen Sport erfolgreich betreiben zu können. Der Jugendliche fährt mehrmals in der Woche zu seinem neuen Verein TV Gladbeck. Derlei Engagement zahlt sich für den Europastädter aus: Zuletzt erzielte der Hürdenläufer bei der Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaft mit dem TV Gladbeck eine der besten Punktzahlen in Deutschland überhaupt. Unterdessen gewann Tim Keßebohm vom LAC Castrop-Rauxel bei den Westfälischen B-Jugend-Meisterschaften Bronze im Diskuswurf.

F wie First Service: Die Tennis-Herren des RV Rauxel mussten zum Ende der Westfalenliga-Saison in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Der ehemalige Westfalenliga-Zweite scheiterte in der Endabrechnung nur ganz knapp - und wird sich nun im nächsten Jahr wieder mit dem Vorjahres-Absteiger TuS Ickern in der Oberliga messen. Trostpflaster für den RVR: In der Hallen-Westfalenliga steht der Club erstmals im Westfalen-Endspiel der Herren. Unterdessen konnte Emil Hnat vom TuS Ickern seinen Westfalentitel bei den Herren 40 nicht verteidigen; dafür wurde der Europastädter Zweiter bei der Herren 40-DM. Das Jahr schloss erst unlängst der Australier Adam Barnes vom TC GW Frohlinde als Hallen-Westfalenmeister der Herren 30 ab.

G wie Gold: Auf ihre „alten“ Tage kam die Judokämpferin Nina Koch von den Judoka Rauxel noch zum erfolgreichsten Jahr ihrer Karrierer. Die Europastädter holte sich bei den offenen Deutschen Einzelmeisterschaften der über 30-Jährigen in Bonn den Titel in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm. Zudem wurde sie Dritte bei der Ü30-Europameisterschaft.

H wie Heimspiel: Ob sie demnächst ein dauerhaftes Spielrecht in Bad Wildungen beantragen wollen, ist nicht bekannt. Guten Grund dazu hätten sie allemal. Schließlich ist das hessische Staatsbad inzwischen ein erfolgreiches Pflaster für die Billardspieler Christian Pöther und Markus Dömer vom ABC Merklinde geworden. Pöther sicherte sich nun bereits zum dritten Mal in Folge den deutschen Meistertitel in der Freien Partie am kleinen Tisch. Dömer, zuvor schon 2001 und 2005 Deutscher Einband-Meister am großen Billard, setzte sich derweil am großen Spielgerät um ein Haar in der Königsdisziplin Dreiband die Krone auf. Erst im Finale musste sich der Europastädter geschlagen geben gegen seinen Teamkameraden vom Bundesligisten BC Horster Eck, Martin Horn. Horn übrigens trainiert regelmäßig mit Dömer - inzwischen sogar auf Dömers eigenen großen Billard. Bereits im Mai hatte er das eineinhalb Tonnen schwere Sportgerät in seine neue Wohnung in Ickern einbauen lassen.

I wie IQ: Die Schachspieler des SV Castrop-Rauxel 1923 haben Jahre nach ihrem freiwilligen Rückzug aus der 1. Bundesliga den weiteren Absturz endgültig gestoppt. Zum Ende der Saison 2006/07 in der NRW-Klasse hatte die Denksportler aus der Europastadt erstmals sogar wieder eine Chance auf einen Aufstieg. Dass sie die Spielzeit am Ende auf dritten Platz abschlossen, darüber war Mannschaftsführer Uwe Gräbe nicht einmal ärgerlich.

J wie Jubel: Für die Handballer aus der Europastadt lief es zum Ende des Saison 2006/07 wie geschmiert. Als ob sie sich vom „Wintermärchen“ der weltmeisterlichen Handball-Nationalmannschaft haben anstecken lassen, schafften die Männer des TuS Ickern den ( wiederauf-)Aufstieg in die Landesliga. Trainer Otto Kuckel führte quasi in einer letzten Amtshandlung Ickern aus den Niederungen der Kreisliga durch die Bezirksliga hindurch wieder zurück in der Landesliga. Dabei setzten sich die Europastädter als Tabellenzweiter zum Ende der Rückrunde in der Aufstiegsrunde ungefährdet durch. Kuckels Nachfolger wurde übrigens ein alter Bekannter an der B235: Stephan Pade, vom bisherigen Bezirksliga-Rivelen HSG Rauxel-Schwerin, gekommen, stand in Ickerns Team, als das 1997 den größten Erfolg des Clubs feierte, den Aufstieg in die Oberliga.

K wie Käfig voller Tore: Na bitte, es geht doch. Lange Jahre nach den letzten Sportveranstaltungen in ihren Mauern, den Deutschen Squash-Meisterschaften (1990) und dem Korfball-Eurocup (1993), wurde die Europahalle zum Jahresende wieder zu ihrem ursprünglichen Zweck genutzt: als Sporthalle und Austragungsort der Hallen-Stadtmeisterschaft der Fußballer. Vier Tage lang rollte am Stadtmittelpunkt der Ball auf grünem Kunstrasen. Neben dem Titel der Senioren, den sich des SV Wacker Obercastrop sicherte (siehe eigene Berichterstattung), fanden auch Rahmenturnier der Frauen, Altherren und U17-Junioren statt. Einen Haken hatte die ganze Sache allerdings: Das Spielfeld war zu allen Seiten hin durch ein grünes Ballnetz gesichert. Was die Zuschauer, insgesamt rund 2000 an allen Veranstaltungstagen zusammen, auf einen Käfig voller Tore blicken ließ.

L wie Lust auf Erfolg: Den haben sich die C-Jugend-Handballerinnen des TuS Ickern zu eigen gemacht. Das Team von Trainerin Gisela Klöpping schwimmt seit Jahren auf einer Welle des Erfolgs. Als E-Jugendliche wurden ihre Schützlinge Vize-Kreismeister 2003/04, als D-Jugendliche Vize-Kreismeister 2004/05 und Kreismeister 2005/06 so wie jetzt als C-Jugendliche Kreismeister 2006/07. Natürlich könnte die eine oder andere Spielerin in einer höheren Mannschaft spielen, sagte Gisela Klöpping nach dem Titelgewinn im Frühjahr: „Aber wir bleiben auch weiterhin zusammen.“

M wie Masterplan: Die heimischen Korfballer suchen nach wie vor nach geeigneten Möglichkeiten, ihr spielerisches Niveau zu verbessern. Die neueste Idee: eine Regionalliga mit nur noch sechs Mannschaften und ohne Zweitvertretungen. Über Jahre stritten die Korbjäger, wie sie diese neue Topliga denn einführen sollten. Mit Beginn der Saison 2007/08 fiel dann der Startschuss. Und die neue Liga brachte schnell das alte Bild: Der KV Adler Rauxel dominiert das Geschehen. Der letzte Titelträger in der alten Verbandsliga geht nun schon mit satten fünf Punkten Vorsprung ins Neue Jahr.

N wie Nationalhymne: Als Mannschaftskapitän soll der Castrop-Rauxeler Jungprofi Marc Kruska von Borussia Dortmund die deutsche Nationalmannschaft zur U21-Europameisterschaft nach Schweden führen. Dabei kann der 11-malige U21-Nationalspieler (zwei Tore dabei erzielt), der beim VfR Rauxel groß geworden ist, auf Unterstützung aus der Europastadt setzten: Inzwischen hat sich auch Baris Özbek in der Auswahl von Trainer Dieter Eilts etabliert. Auf seinem Konto stehen, wie bei Kruska 11 Spiele und 2 Tore. Özbek wurde in der Jugendabteilung der Spvg Schwerin groß, stieg im letzten Jahr mit RW Essen in die 2. Bundesliga auf und im Sommer gleich wieder ab, ehe ihn der Ruf von Kalli Feldkamp zu Galatasaray Istanbul lockte. Mit dem „FC Bayern München“ des türkischen Fußballs spielt Özbek nun auch im UEFA-Cup mit.

O wie obercool: Man sagt ihnen nach, sich nach ihren Spielen gerne in einer örtlichen Hamburger-Braterei zu entspannen. Es sei den Handballerinnen des Castroper TV gegönnt. Denn schließlich stimmt der Erfolg. Die CTV-Frauen und deren Coach Ulrich Copar erlebten den vorläufigen Höhepunkt ihres sportlichen Aufschwungs. Im letzten Jahr erst aus der Kreisliga aufgestiegen, durcheilten sie die Bezirksliga im Sauseschritt. Und auch wenn die Mannschaft auf der Zielgeraden ein wenig ins Stolpern kam, der Aufstieg in die Landesliga war mehr als verdient. Schließlich hatte Coach Copar angesichts der Konkurrenz immer gemahnt: „Wir müssen jetzt aufsteigen.“

P wie Plan: Drei Jahre nach dem Startschuss zum Sportstätten-Entwicklungskonzept sollen die Ergebnisse der Untersuchung der Castrop-Rauxeler Sportplatz-Landschaft umgesetzt werden. Unlängst beauftragte der Rat der Stadt die Stadtverwaltung, verschiedenen Möglichkeiten zu prüfen: die große (zwei Spielfelder) und kleine (ein Spiel- und ein Trainingsfeld) Lösung am Gänsebusch, die Sanierung des Sportplatzes an der Uferstraße (mit Rundlaufbahn), aber auch die Sanierung der Sportplätze in Rauxel, Henrichenburg und Frohlinde. Ein zentraler Punkt des Sportstätten-Konzeptes ist indessen bereits umgesetzt und eröffnet worden: Seit September rollt der Ball auf dem Kunstrasen-Spielfeld des zu einer multifunktionalen Sportstätte umgebauten Stadions an der Bahnhofstraße. Allerdings: Die Geister entzünden sich derzeit daran, ob der Stadion-Nebenplatz zur Finanzierung der anderen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen verkauft werden muss. Die DJK SG Adler Rauxel hat die Veränderungen bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen: Der C-Kreisligist wurde nach Pöppinghausen umquartiert. In einer Eilentscheidung vor den Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gegen die Umzugs-Anweisung aus dem Rathaus zogen die „Adler“ zunächst den Kürzeren.

Q wie Queen: Ob Elizabeth II. von ihren Gemächern im Buckingham Palace aus das Spektakel verfolgt hat, ist nach wie vor nicht überliefert. Sollte sie nicht, hat sie zweifellos etwas verpasst. Über eine Million Menschen sollen nämlich den Prolog zur Tour de France in der Innenstadt von London verfolgt haben. Mit dabei zwischen Big Ben, Buckingham Palace und Hyde Park war erstmals auch der Castrop-Rauxeler Radprofi Marcel Sieberg vom Team Milram. Am Ende der Frankreich-Rundfahrt standen für den Helfer von Sprint-Star Erik Zabel die Etappen-Plätze 21 und 24 als beste Ergebnisse bei seinem Tour de France-Debüt zu Buche. Seinen größten persönlichen Erfolg fuhr der Tour-Neuling aus der Europastadt allerdings schon auf der zweiten Etappe ein: Auf dem Weg zum Ziel in Gent (Belgien) bestimmte Sieberg gemeinsam mit zwei Ausreißern gut 150 Kilometer lang das Geschehen der Etappe, ehe sie drei Kilometer vor der Ziellinie doch noch vom Hauptfeld gestellt wurden. Trostpflaster für Sieberg: Er stand abends auf dem berühmten Tour de France-Siegertreppchen und wurde als kämpferichster Fahrer auf dem Tagesabschnitt mit der roten Startnummer ausgezeichnet. Knapp drei Wochen später, schon kurz nach der Zielankunft auf den Champs-Élysées, sickerte dann durch, dass das Team T-Mobile an einer Verpflichtung Siebergs interessiert sei. Dem Wechsel folgte Ende November der Schock: Die Deutsche Telekom zieht sich sofort aus dem Radsport zurück. Glück für Sieberg: Teamchef Bob Stapleton will mit der kompletten Mobile-Equipe weiter machen unter dem Namen „High Road“.

R wie Rückzug: Die goldenen Zeiten für die Badmintonspieler des TuS Ickern sind vorerst vorbei. Auch wenn der frühere Landesligist den Klassenverbleib in der Bezirksliga auf sportlichem Wege geschafft hatte, zog die Abteilungsleitung der Ickerner nach dem Saisonende die Reißleine. Ohne Roger Kamp (Karriereende wegen Rückenverletzung) und Dirk Klein (Wechsel zum DSC Wanne) wollte man keine Experimente wagen. Hans-Jörg Dickhoff, bekanntermaßen ewig ehrgeiziger Routinier, kommentierte den Rückzug gewohnt launig: „Zur Not hätten Rolf Stern und ich die Saison in der Bezirksliga auch als Solonummer durchgezogen.“

S wie Startblock: Im Februar machte Markus Schwarze vom SC Hellas ernst. Der talentierte Schwimmer, der ja schon seit einem Jahr für die SG Ruhr startete, brach seine Zelte in der Heimat ab - und wechselte zu den SSF Bonn. Bei dem Traditionsverein am Rhein erhofft sich der 17-Jährige eine noch bessere Förderung seiner schwimmerischen Fähigkeiten. Zumal der frühere Ernst-Barlach-Gymnasiast in Bonn Sport und Schule bestens unter einen Hut bringen kann. Gleich neben dem SSF-Schwimmbad ist er ins Sportinternat Bonn eingezogen. Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Dortmund konnte Schwarze noch nicht ganz sein Potenzial nach seinem Wechsel entfachen, musste sich mit Platz fünf über 50 m Schmetterling und Rang sechs über 50 m Freistil zufrieden geben. Marvin Kunze vom SV Poseidon, zum zweiten Mal für die Jugend-DM qualifiziert, wurde Zehnter über 100 m Brust.

T wie trendy: Der jüngste Trend im Castrop-Rauxeler Fußball ist Frauenfußball. Waren die heimischen Clubs bislang schon mit vier Mannschaften (Victoria Habinghorst, Arminia Ickern, Spvg Schwerin, Wacker Obercastrop) in der Kreisliga vertreten, schnellte deren Zahl zur Saison 2007/08 kräftig in die Höhe: Der SuS Pöppinghausen, der SuS Merklinde und Eintracht Ickern nahmen den Spielbetrieb auf und machten aus der Kreis-Liga fast so etwas wie eine Castrop-Rauxeler Stadt-Liga.

U wie Unglück im Glück: So kann´s gehen, vor allem wohl beim Sportkegeln. Da hatten sich die KG Castrop-Rauxel am Ende der letzten Saison schon mit dem Ende ihrer 14-jährigen Zugehörigkeit zu der 2. Bundesliga Nord abgefunden. Zumal auf dem Weg durch die Abstiegsrelegation nun auch wirklich nichts für ein weiteres Mitwirken der Europastädter sprach. Und so war die Equipe von der Wartburgstraße schon in alle Winde zerstreut, als die Nachricht eintraf, dass durch den freiwilligen Rückzug des TTC Grenzau nun doch noch ein Zweitligist gesucht würde. Castrop-Rauxel, wenige Jahre zuvor denkbar knapp am Aufstieg in die 1. Bundesliga gescheitert, blieb also Zweitligist, wenn auch ohne zweitliga-taugliche Mannschaft. Das Personal musste nämlich fortan aus der bisherigen zweiten Garde kommen. Die hatte sich zwar für die Aufstiegsrunde zur NRW-Liga qualifiziert, trat darin aber nicht an. Denn nun war klar: Selbst nach einem schlechten Zweitliga-Jahr mit Abstieg würde das Team anschließend sicher in der NRW-Liga spielen - ohne Risiko in der Aufstiegsrunde.

V wie Verlängerung: Krimi-Autor Alfred Hitchcock hätte den Wiederaufstieg des Post SV in die Tischtennis-Bezirksliga wohl kaum besser inszenieren können. Nach 22 Saisonspielen fehlte den Europastädtern ein kleines Pünktchen, um im direkten Vergleich die Nase vor dem punktgleichen Team vom TTC Vöde 3 zu haben. 9:5 hatten die Obercastroper in Herne gewonnen, aber mit 4:9 in der Hinrunde an eigenenen Tischen verloren. Die Entscheidung war eindeutig: Vöde 3 durfte auf direktem Weg in die Bezirksliga aufsteigen. Die Postler mussten den beschwerlichen Weg durch die Relegation beschreiten. Und der wurde für die zuvor souveränen Europastädter dann doch holprig. Erst am Ende der zweiten Relegationsrunde durften Waldemar Gbiorczyk und Co. dann doch noch die Rückkehr in die Bezirksliga bejubeln.

W wie „Weiter so!“: Sie laufen, laufen, laufen, getreu des alten Werbespruchs über den VW Käfer - die Squasher des ..., ja des ...? Bis zum letzten Jahr schwangen der Henrichenburger Stephan Manns uns Co. noch für den 1. CSC Forum die Schläger in der 2. Bundesliga Nord. Dann wechselten sie geschlossen zum 1. SC Bochum - und knüpften nahtlos an ihre Tradition als Stammkraft unter den Zweitligisten an. Trotz neues Namens und neuer Heimstatt in Dortmund-Kley beendeten sie die erste Saison in neuer Umgebung auf dem vierten Platz.

X wie Kreuzchen im Kalender: Das macht die Lokalsportredaktion der Ruhr Nachrichten diesmal am 25. Dezember. Quasi als Weihnachts-Überraschung tauchte nämlich an diesem Tag im Redaktionscomputer eine verspätete E-Mail von einem Spiel der Tennis-Damen 40 des TB Rauxel wieder auf. Die elektronische Nachricht berichtete zwar von einer 3:6-Heimniederlage im Mai. Der Misserfolg machte seinerzeit allerdings weder den Rauxelerinnen noch ihren Gästen vom TC Weddinghofen etwas. Beide Teams schafften auch so den Klassenverbleib in der Ruhr-Lippe-Liga.

Y wie Yeah: In der Europastadt wird wieder erfolgreich Basketball gespielt. Ein Jahr nach der Auflösung des Bezirksliga-Teams des Castroper BC entpuppt sich der Castroper TV als Winner-Team. Nach einem „Lehrjahr“, das im Frühling endete, zeigen die CTV-Korbjäger in der 2. Kreisliga als Spitzenreiter den Gegnern ihre Grenzen auf. Angetrieben von ihren Haupt-Punkte-Lieferanten Kostas Kostas Ioannouund Carsten Ferdinand legten die Castroper eine Siegesserie mit zehn Erfolgen hin, ehe sie gegen Adler Bottrop erstmals verloren.

Z wie zwanzig Jahre: Lange zwei Jahrzehnte hatten die Fußballer und Anhänger des VfB Habinghorst auf diesen Tag im Frühjahr gewartet. 1987 war der Traditionsverein aus der Landesliga abgestiegen, musste sich zeitweise gar mit den Niederungen der Kreisliga anfreunden. Am 13. Mai, vier Spieltage vor dem Saisonende, kannte dann die Freude im VfB-Clan keinen Einhalt mehr: Mit einem 5:0-Sieg bei BW Huckarde machte das Team von Trainer Dieter Beleijew sein Meisterstück in der Bezirksliga und den lang ersehnte Rückkehr in die Landesliga vorzeitig perfekt. Und das mit einer beeindruckenden Bilanz: Die Mannschaft hatte seit dem April im Jahr zuvor kein Meisterschafts-Spiel mehr verloren. Diese Erfolgsserie endete übrigens erst in der dünnen Luft der Landesliga: nach über 40 Spielen ohne Niederlage hintereinander. Zum möglichen Nachfolger der Habinghorster hat sich inzwischen die Spvg Schwerin aufgeschwungen. Am Ende der letzten Saison warteten die „Blau-Gelben“ als Tabellenzweiter mit dem besten Sturm auf, scheiterten aber gleich in der ersten Runde der zusätzlich ausgespielten Aufstiegs-Relegation. Derzwei sind die Schweriner aber souveräner Bezirksliga-Primus. Mit besten Aussichten, 14 Jahre nach ihrem Abstieg, dem letzten einer Castrop-Rauxeler Mannschaft, wieder in die Landesliga zurückkehren zu können.

Text: Carsten Loos und Jens Lukas. Fotos: Jens Lukas, Volker Engel und Sven Degner. Dieser Jahresrückblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion.

Bilder eines Jahres von der Hallen-Stadtmeisterschaft der Fußballer, vom Handball-Aufstieg des TuS Ickern, vom Ruhrmarathon sowie von Korfball im Fernsehen (von oben nach unten).

Bild eines Jahres - ein Foto vom Voltigieren. Die heimische Riege vom Reitzentrum Bladenhorst startete bei der Ruhrolympiade im Sommer. Mit Erfolg: Im Wettbewerb mit älteren Riegen belegten die jungen Europastädterinnen einen Medaillen-Rang.

Bild eines Jahres - mit einem Motiv vom Bahnengolf: „Old Joe“ Josef Hüppen, machte beim BGSV Castrop-Rauxel an der Recklinghauser Straße Station.

Bilder eines Jahres von der Tour de France, vom Jugend-Handball, vom Billard, Tennis und von den Hallen-Stadtmeisterschaften der Juniorenfußballer (von oben nach unten).

Bild eines Jahres: Der Schweriner Fußballer Baris Özbek wechselt zu Galatasaray Istanbul in die türkische Liga.

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