2. Juli 2010: Die neue Sportanlage an der Uferstraße wird eröffnet

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Die Ruhr Nachrichten Castrop-Rauxel schrieben am 2. Juli 2010

Laufen wie auf Moos
Von Jens Lukas

Ickern. Da legten die Hauptschüler von der Uferstraße einen Blitzstart hin. Kaum hatte Bürgermeister Johannes Beisenherz die neue Sportanlage in Ickern mit den letzten Worten seiner Rede eröffnet, da hatten die Teenager den Kunstrasenplatz erobert.

„Der Ärger mit dem Aschestaub, der auf meinem Schreibtisch gelandet ist, ist jetzt vorbei“, betonte Beisenherz und schrieb den Bau der nunmehr sechs modernen Sportanlagen im Stadtgebiet den „Anstrengungen von Politik und Verwaltung“ gut. Bis zum Jahr 2014 sei laut Beisenherz mit dem Bau weiterer Anlagen dann „das Paket endgültig rund.“

„Das ist hier alles richtig toll geworden“, sagt Werner Krönke. Der Ickerner, der in den 1960er Jahren mit Deutschen und Europameister-Titeln als einer der talentiertesten Nachwuchsläufer über 400 Meter galt, muss es wissen. Er hat den Vergleich. In seiner Funktion als Starter bei internationalen Wettkämpfen hat er bereits viele Stadien begutachtet. Während der gesamten Bauzeit – von Februar bis Ende Juni – gehörte Krönke zu den Zaungästen und weiß zu berichten: „Die Rundlaufbahnen hat der selbe Mann angelegt, der auch die WM-Bahnen in Berlin gebaut hat.“

"So sieht ein Stadion aus"

Klaus-Dieter Kern vom Lauftreff Castrop-Rauxel gibt nach einer Runde sein Testurteil ab. „Das ist ein Laufen wie auf Moos“, sagt er während beim Turnier der Hauptschüler das Team „Elfenbeinküste“ unter dem Beifall ihrer Fans mit 2:0 in Führung geht.

„So sieht ein Stadion aus“, betont Kern. Der Ickerner ist froh, dass die ursprünglichen Pläne verworfen wurden, nur zwei 100-Meter-Bahnen anstatt der Rundlaufbahnen zu bauen. Klaus-Dieter Kern: „Dann wäre hier weder richtige Leichtathletik noch Schulsport möglich gewesen. Die Kinder und Jugendlichen hätten für den Sport dann nach Mengede oder Castrop fahren müssen. Da wäre Fahrzeit investiert worden, die länger als die mögliche Trainingszeit gewesen wäre.

Das Urteil von Klaus-Dieter Kern zur Tartanbahn: „Das ist ein Laufen wie auf Moos.“ Foto Jens Lukas

Auch Ute Spengler freut sich über die neue Anlage. Die Sportabzeichen-Wartin nimmt ab Freitag, 9. Juli, im Wochenrhythmus ab 18 Uhr die Leichtathletikanlagen in Anspruch. Direkt im Anschluss ist sie ab 19.30 Uhr im Parkbad Nord für ihre Prüflinge da. Mittwochs nimmt sie stets im Stadion an der Bahnhofstraße ab 18 Uhr die Leichtathletik-Prüfungen für das Abzeichen ab und kennt daher die Gelenk schonenden Vorzüge der Tartanbahn gegenüber dem Aschegeläuf bereits.

Boom durch neuen Rasen?

Peter Schlösser, Vorsitzender von Eintracht Ickern, hat ein Strahlen im Gesicht. Nicht nur einige Kicker vom Team „Elfenbeinküste“ spielen in Zukunft in seinem Verein. Auch andere kommen wegen des neuen Rasens zur Eintracht.

  • Material

    Das 105x68 Meter große Fußballfeld an der Uferstraße hat einen Belag aus langlebigem und hautfreundlichen, thermoplastischen Elastomeren (TPE).

  • Kosten

    Für die Sportplatzsanierung gab die Stadt Castrop-Rauxel Aufträge im Wert von 985 992 Euro heraus, war aus dem Rathaus zu hören. Aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung standen für das Projekt eine Millionen Euro zur Verfügung.

Es gab aber auch kritische Stimmen

Erwin Bathke hat unter anderem die Breite der einzelnen Bahnen nachgemessen. Foto Jens Lukas

Erwin Bathke (TB Rauxel) hatte im Juli 2010 bei der Eröffnung der renovierten Sportanlage an der Uferstraße in Ickern ein neues geflügeltes Wort gefunden: „Köln ist überall.“ Der Vorsitzende des Kreis-Leichtathletikausschusses Herne/Castrop-Rauxel hat nach der Abnahme des neu gebauten Sportplatzes an der Uferstraße Anlass zur Kritik und spricht gar von „Pfusch“.

Bathke hat nachgemessen. An einigen Stellen auf dem 400 Metern sind die vier Rundlaufbahnen enger bemessen als die internationale Norm von 1,22 Meter. Bathke: „Das darf nicht passieren. Schließlich ist die Anlage durch Steuergelder finanziert. Zudem seien viele der gelben Markierungen für die Staffellauf-Wechselzonen falsch gesetzt, hat der Mann vom TBR festgestellt.

Ebenfalls Steine des Anstoßes sind die Sektoren-Grenzen des Kugelstoßringes. Hier fehlte zuletzt die weiße Begrenzungslinie. Dort ist stattdessen eine Reihe grauer Pflastersteine verlegt. Bathke: „Da wird es nicht lange dauern, bis alle Steine durch die Kugeln gesprengt sind.“

Einen Makel hat Erwin Bathke im Stadion an der Bahnhofstraße festgestellt: „Dort ist sogar die Laufbahn an einigen Stellen wellig.“

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